Kaum etwas wird in geschriebenen Texten so häufig versaubeutelt wie Redewendungen. Hier mal wieder ein schönes Beispiel:

Wenn jemand sich etwas zu Herzen nimmt, dann geht ihm das nahe, es berührt ihn – meist schmerzhaft und wenig angenehm, in jedem Fall aber persönlich. Ein Lektor, der sich die Doktorarbeit einer ihm fremden Person zu Herzen nimmt, hat aber definitiv den falschen Beruf gewählt.

Gemeint ist hier wohl, dass ein Lektor (oder auch eine Lektorin) die Arbeit auf Herz und Nieren überprüfen soll. Da war es wieder, das Herz. So vielseitig einsetzbar! Andere Möglichkeiten wären »…, der sich diese Arbeit vornimmt« oder, um doch wieder in den anatomischen Bereich zu wechseln,  »…, der sich die Arbeit mal zur Brust nimmt«. Das wäre für so ein Jobvermittlungsportal dann allerdings doch ZU umgangssprachlich, denke ich.

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