»Das Böse ist das Fehlen des Guten.«
Thomas von Aquin (1224 bis 1274), italienischer Philosoph und Dominikanerpater
Bei großer Hitze kann es vorkommen, dass man Dinge sieht, die gar nicht da sind, und dass man ihnen sogar bestimmte Eigenschaften zuschreibt. Solche Fälle begegnen mir in Texten häufiger, dazu muss es gar nicht so heiß sein wie zurzeit.
Die fehlende Vision für die künftige Entwicklung beunruhigt mich.
Eine fehlende Brille ist der Grund für seine schlechte Leistung.
Als mir der erste Satz kürzlich unterkam, schlug mein Sprachradar an, aber im ersten Moment konnte ich gar nicht konkret benennen, was falsch war. Klassischer Fall von »man versteht ja intuitiv, was gemeint ist«: Es gibt keine Vision, und diese Tatsache sorgt für Beunruhigung. Das grammatische Subjekt des zitierten Satzes ist aber die Vision selbst. Sie ist gar nicht da, und doch beunruhigt sie jemanden. Faszinierend, oder?
Die beabsichtigte Aussage ließe sich sprachlich korrekt zum Beispiel so formulieren:
Es beunruhigt mich, dass es keine Vision für die künftige Entwicklung gibt.
Im zweiten Beispiel ginge es im Prinzip genauso (denn das Fehlen der Brille ist der Grund, nicht die Brille selbst), einfacher ist es aber so:
Ein schwaches Sehvermögen ist der Grund für seine schlechte Leistung.
oder: Mit einer Brille hätte er eine bessere Leistung erbracht.
Bei »Es fällt mir nicht einfach« halte ich das »einfach« auch für falsch, die Wendung funktioniert nur mit »leicht«. In…
Ist das in etwa das Gleiche mit "einfach" und "leicht"? Mir stößt das immer wieder auf, dass Leute das anscheinend…
Ich vermute, dass (!) es oft ein rein motorischer Fehler ist. Wenn ich Englisch schreibe, bilden sich auch am Ende…
Hallo Katarina, eine Erklärung habe ich nicht, nur die Vermutung, dass die Kombination aus einem Komma und einem direkt darauf…
Wie immer sofort einleuchtend, liebe Juliane. Hast du mit deinem Talent eigentlich auch eine Erklärung für die allgegenwärtige Verwechslung von…