Bei diesem Fundstück liegen gleich mehrere Dinge im Argen:

Punkt 1: Was bitte ist ländlicher Bauernstil? Gibt es auch städtischen Bauernstil? Das Wesen des Bauernstils – der eigentlich Landhausstil heißt, aber das nur nebenbei – liegt ja gerade darin, dass er dem Einrichtungsstil eines Bauernhauses nachempfunden ist, und die stehen üblicherweise auf dem Lande. Ein bisschen schicker als in den meisten echten Bauernhäusern ist der Landhausstil natürlich, aber sei’s drum.

Also: »ländlicher Bauernstil« ist so was wie ein »schwarzer Rappe«: im Sprachpingel-Deutsch heißt das Pleonasmus – in allgemein verständlicher Form Doppelmoppel.

Punkt 2: IAnführungszeichen sind, außer in der wörtlichen Rede, nur in wenigen Fällen angebracht. Im Wesentlichen benutzt man sie, um einen Titel zu verdeutlichen (man kann einen Blick in den Spiegel werfen, aber auch in den »Spiegel«, also die Zeitschrift), oder aber, um eine Ironie oder ein Wortspiel zu kennzeichnen. Dann ersetzen die Anführungszeichen das Augenzwinkern oder die besondere Betonung, die man dem Begriff in der mündlichen Kommunikation geben würde. Sie signalisieren: Ich meine nicht ernst, was ich sage. Oder auch: Eigentlich beschreibt dieses Wort nicht genau das, was ich sagen will, aber mir fällt kein besseres ein.

Ich vermute, dass hier wohl beides nicht der Fall ist. Die Anführungszeichen sind nicht nur genauso überflüssig wie der Zusatz »ländlich«, sondern werfen auch noch ein schlechtes Licht auf das Haus. Jedenfalls für die Menschen, die den Bauern- bzw. Landhausstil mögen.

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