Ach ja, die Bindestriche … kaum ein Zeichen wird so oft ignoriert und missbraucht – wobei Ersteres deutlich häufiger vorkommt. Hier haben wir mal ein Beispiel dafür, dass ein Bindestrich auch für Missverständnisse sorgen kann:

Zugegeben: In einem Wort – Zechenstilllegungswelle – wäre es zwar auch nicht gerade übersichtlich, aber doch noch verständlich. Ich würde hier ganz auf den Bindestrich verzichten und das Ganze in einem Wort schreiben.

Wenn man bei langen Begriffen Bindestriche setzt, dann an Stellen, die das Wort sinnvoll aufteilen, wobei »sinnvoll« der springende Punkt ist: Man zerlegt den Bandwurm in Portionen, die das menschliche Gehirn auf Anhieb erfassen und verarbeiten kann. In diesem Fall böte sich der Bindestrich nach den Zechen an: »Zechen-Stilllegungswelle«.

Für die Autoren dieser Texttafel in einem Industriemuseum in Dortmund hatte die ausgewogene Optik offenbar einen höheren Stellenwert: Säuberlich teilten sie die 23 Buchstaben in zwei Portionen mit 11 bzw. 12 Buchstaben und schufen damit Raum für mannigfaltige Neuinterpretationen des Begriffs.

Auch eine Möglichkeit – aber als Entscheidungskriterium für die Lesbarkeit nicht zu empfehlen.

Danke an Dierk Haasis/@Evo2Me für das Foto!

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