»Geh mit der Zeit, aber komm von Zeit zu Zeit zurück!«

Altirischer Segenswunsch (Quelle: www.aphorismen.de)

Es gibt eine Wendung, die ich in unkorrigierten Texten besonders häufig falsch geschrieben sehe: »zurzeit«. Ich kann das gut nachvollziehen, denn erst einmal sieht diese Schreibweise gewöhnungsbedürftig aus.

In den meisten Fällen will man mit der Wendung ja ausdrücken, dass etwas gerade jetzt/in diesen Tagen/in der laufenden Saison (…) geschieht. Für diese Bedeutung ist nur die Schreibweise »zurzeit« zulässig.

Es gibt zurzeit deutsche Erdbeeren.

Merkhilfe: Wenn sich die Wendung durch »derzeit« ersetzen lässt, ohne dass der Sinn der Aussage sich verändert, wird sie auch genauso geschrieben wie »derzeit« – klein und in einem Wort.

Die Schreibweise »zur Zeit« liegt vielen von uns auf Anhieb näher. Sie ist aber reserviert für Aussagen, in denen man sich auf eine ganz bestimmte Zeit oder Zeitspanne bezieht, die als Attribut im Anschluss genannt wird:

Er lebte zur Zeit Ludwigs XIV.

Auch hier eine Hilfestellung: Wenn Sie »zur Zeit« ohne Bedeutungsveränderung durch »zu der Zeit« ersetzen können, schreiben Sie auseinander.

© Juliane Topka 2013
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