»Allen muss man nicht gefallen.«

Deutsches Sprichwort

Wie geht man eigentlich mit dem Verb »liken« im Deutschen um? Das werde ich ziemlich oft gefragt, und die Antwort ist gerade für die, die mit dem Englischen sehr vertraut sind, zunächst eher unbefriedigend.

Wenn Sie schreiben wollen, dass jemand den »Gefällt mir«-Button unter einem Artikel im Internet geklickt hat, welche Variante wählen Sie? Hat dieser jemand den Artikel »geliked«, »geliket«, »gelikt« oder noch anders?

Mir selbst wäre eigentlich die erste Variante am nächsten, denn da scheint das Englische (und damit die korrekte Aussprache) am meisten durch. Um mit Sprache umgehen zu können, benötigt man aber eine gewisse Systematik, mit der man sich Dinge herleiten kann (hier zum Beispiel den Gebrauch von »faken« oder »biken«). Deshalb folgen englische Verben, die ins Deutsche einwandern, den deutschen Konjugationsregeln.

Das sieht auf Anhieb furchtbar aus und lässt beim Lesen stolpern: »Viele Menschen haben den Artikel gelikt.« Dass diese Empfehlung der Duden-Redaktion aber doch durchaus sinnvoll ist, zeigt sich in Wendungen wie »die am häufigsten gelikten Artikel«: Denn da führt sich die Variante, die näher am englischen Original liegt (»die gelikeden Artikel«), ad absurdum.

Als Faustregel können Sie sich merken, dass die meisten dieser Verben schwach gebeugt werden, das heißt, man hängt die jeweilige Endung einfach an den Wortstamm an:

Ich like (fake, bike …)
du likst (fakst, bikst …)
usw.

© Juliane Topka 2017
error: Inhalt ist kopiergeschützt.