»Miss alles, was sich messen lässt, und mach alles messbar, was sich nicht messen lässt.«

Archimedes (287–212 v. Chr.), griechischer Physiker, Mathematiker und Mechaniker

Auch Lektoren müssen einiges immer wieder nachschlagen. Einer der meistgelesenen Einträge in meinem grünen Duden*  ist der zum Stichwort »Meter«: Heißt es zum Beispiel »in 20 Meter Höhe« oder »in 20 Metern Höhe«?

Regel 1: Wenn das, was gemessen wird (Höhe, Entfernung, Geschenkband o. Ä.), nicht direkt hinter der Maßeinheit folgt, steht in der Regel die Form mit der Flexionsendung:

(1) Mit zwei Metern kommen wir nicht aus.

(2) Er steht in einer Entfernung von 20 Metern.

Dabei ist es egal, ob das Gemessene überhaupt nicht genannt wird (1) oder ob es nur an einer anderen Stelle im Satz steht (2).

Regel 2: Steht das, was gemessen wird, direkt hinter der Maßeinheit, bevorzugt der Duden die endungslose Form:

Mit fünf Meter Stoff sollten wir auf jeden Fall hinkommen.

Der Schatz liegt in 100 Meter Tiefe.

Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich noch Regel 3. Sie beantwortet eine Frage, die sich den meisten Muttersprachlern gar nicht stellt, weil bei dieser Konstruktion gar kein Zweifel aufkommt. Dafür klingt sie aber furchtbar kompliziert: Wenn sich zu der Zahl und der Maßeinheit noch ein Artikel gesellt und das Gemessene im Dativ Plural steht, gebraucht man die Form mit Endung auch dann, wenn das Gemessene folgt:

Mit den zwei Metern Stoff kommen wir nicht aus.

* Band 9: »Richtiges und gutes Deutsch«

© Juliane Topka 2010
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