Vor einigen Jahren habe ich auf dem Wühltisch eins Antiquariats ein »Sekretärinnen-Handbuch – Handbuch für Sekretariatstechnik« aus dem Jahr 1959 gefunden und seitdem immer wieder großen Spaß daran, es durchzublättern. Neben vielen Ratschlägen, die heute liebenswert veraltet sind, findet sich dort auch erstaunlich Fortschrittliches. Im Kapitel »Deutsch – richtig und schön« heißt es unter anderem:
Bedenken Sie bei Ihrem Bemühen um ein gutes anschauliches Deutsch: Zeitwörter geben der Sprache Leben, Bewegung. Der berühmte Ausspruch Cäsars: ›Ich kam, ich sah, ich siegte (lat.: veni, vidi, vici)‹ veranschaulicht in drei Tätigkeitswörtern mehr als eine lange Geschichte mit vielen Hauptwörtern. Eine Häufung von Hauptwörtern wirkt starr und schwerfällig.
Nicht empfehlenswert: Ich habe in Erfahrung gebracht
Besser so: Ich habe erfahren
Nicht empfehlenswert: Ich ziehe in Erwägung
Besser so: Ich erwäge(Quelle: Dr. Wolf-Pommrich, Sekretärinnen-Handbuch.
Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 1959)
Streckverben – so nennt man Konstruktionen wie »in Erwägung ziehen« (statt: erwägen) oder auch »in Rechnung stellen« (statt: berechnen) – wurden also schon in den fünfziger Jahren zu Recht als schlechtes Deutsch angesehen. Tatsächlich findet man sie heute nur noch in bestimmten Nischen, hauptsächlich Behörden und Verwaltungen.
Ich bin begeistert!
Ich lese sorgfältiger, seit ich Ihre Newsletter erhalte. Irgendwas stört mich an diesem Satz: " Es gibt 2 Stockwerke im…
Hallo Julian, doch, das kann ich ;-)
Hallo Sprachpingel, endlich mal jemand, der konsequent darauf besteht, daß es "bestellen" heißt! Immer! "Vorbestellen" ist ein sprachlicher Unsinn. Du…
[…] hier noch ein Link zu einem sachdienlichen […]
sinnvoll? finde ja, unbedingt! The term ampersand is a corruption of and (&) per se and, which literally means "(the…